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Zwei Jahre nach der Jahrhundertflut

„Ein Herz für Kinder" rettete unser Kita

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 verwüstete die Jahrhundertflut Teile Nordrhein-Westfalens. 180 Städte und Gemeinden waren betroffen. In Hagen zerstörte das Wasser der Volme unter anderem auch die Kita „Tigerente“. Zwei Jahre danach konnte sie dank „ Ein Herz für Kinder“ nun wieder aufgebaut werden.

An die Flut und die furchtbare Zerstörung kann Milo (6) sich nicht mehr erinnern. Der Schlamm, die kaputten Möbel auf der Straße und der modrige Geruch – all das hat er verdrängt. Er schaut sich in dem frisch renovierten Raum um und deutet auf eine Ecke, in der eine große Matratze an der Wand lehnt. „Da war früher das Bällebad“, sagt er. In den letzten zwei Jahren hat sich viel verändert in der Kita „Tigerente“. Bald können die Kinder hier endlich wieder spielen.

Die Kindertagesstätte in Hagen wurde vor zwei Jahren hart von der schrecklichen Flut getroffen: „Das Wasser hat unvorstellbare Schäden angerichtet“, erinnert sich die stellvertretende Leiterin der Kita, Dilan Tekin. „Die Böden waren zerstört, die Wände musste abgerissen und neu aufgezogen werden. Das alles trocken zu bekommen, hat Monate gedauert.“

Als sie vor zwei Jahren morgens in die Kita kam, hatte die Volme – ein kleiner Fluss, der durch die Innenstadt fließt – schon die Fenster gesprengt und das Untergeschoss geflutet. „Das Wasser lief und lief und wir konnten nur hilflos zusehen und warten bis es endlich aufhört“, erzählt Tekin. Damals standen die Mitarbeiter der Kita, wie so viele andere Betroffenen der Flut, vor dem Nichts.

„Viele der Kinder haben gar nicht verstanden, wieso sie nicht mehr in ihre Kita gehen dürfen“

Der damals fünfjährige Milo und seine jüngere Schwester Lilli verloren über Nacht ihre geliebten Spielräume und ihr zweites Zuhause. Kuscheltiere, Möbel, Bettchen – alles war voller Schlamm und musste auf die Straße geworfen werden. Das Untergeschoss war völlig zerstört. „Viele der Kinder haben gar nicht verstanden, wieso sie nicht mehr in ihre Kita gehen dürfen. Wir haben versucht, vieles nach draußen zu verlagern. Sind auf die Spielplätze in der Stadt ausgewichen und konnten das so ein wenig auffangen.“

„Die Kinder mussten in den letzten zwei Jahren viele Abstriche machen“, sagt Milos Mutter Kimberley. „Sie hatten keine Turnhalle, keine Möglichkeiten, kreative Sachen zu machen, der Ruheraum war nur provisorisch eingerichtet. Es ist so schön, dass sich die Kinder jetzt wieder hier entfalten können.“

Themen: Katastrophenhilfe Kita Spielplatz