Berlin – Kinderlachen dringt aus dem Flur im 4. Stock, ein Ball saust umher, gepolsterte Hockey-Schläger werden geschwungen. Unterbrochen wird das Spiel nur, wenn jemand vorbei will.
Ein bisschen ist es wie bei Kinderspielen auf der Straße, die nur pausieren, wenn ein Auto kommt. Doch das ausgelassene Hockeyspiel findet auf der Kinderkrebsstation der Charité in Berlin statt. Vorbei wollen Kinder im Rollstuhl oder mit Infusionsständer in der Hand.
Die Hockey-Kinder haben heute weltmeisterliche Unterstützung: Katarina Witt (57) spielt mit, zweifache Olympiasiegerin und vierfache Weltmeisterin im Eiskunstlauf. Witt unterstützt das Projekt „Sportbuddies“ und ist heute hier, um auf die Probleme dieses so hilfreichen Projekts aufmerksam zu machen: zu wenig Platz. Und zu wenig Personal.
Denn: Auch und gerade für an Krebs erkrankte Kinder sind Sport und Bewegung elementar wichtig. „Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Kindern zwischen 6 und 18 Jahren 90 Minuten Bewegung pro Tag. Das schaffen ja schon viele gesunde Kinder nicht“, erklärt Professor Pablo Hernáiz Driever, Oberarzt der Kinder-Onkologie. „Erkrankte Kinder sind weit davon entfernt.“
Sport mindere bei den kleinen Patienten unerwünschte Wirkungen der Therapie, sorge zugleich für eine bessere Verträglichkeit, erklärt der Professor. „Die Kinder erholen sich schneller und finden nach überstandener Erkrankung auch schneller zurück in den Alltag.“ Auch gebe es weniger Rückfälle.
Zurück zu den Problemen: Bisher kommen die „Sportbuddies“, Professorin Katja Schmitt und ihre Sportstudenten der Humboldt-Uni, einmal pro Woche ehrenamtlich für zwei bis drei Stunden auf die Station, um sich mit den Kindern zu bewegen. Dann spielen sie auf dem Flur oder in den Räumen der Physiotherapie, wenn die zufällig gerade frei sind. Und wenn die Kinder unter ihrer Chemotherapie gerade fit genug sind.
Katarina Witt und Professor Hernáiz (Foto u.) wollen das Raumproblem lösen, die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ möchte sie dabei unterstützen.
Neue Räume sollen für die Sporttherapie ausgestattet, zwei Therapeuten in Vollzeit angestellt werden. Damit diese sich dann so mit den Kindern bewegen können, wie die Patienten es gerade können.
So sollen bald noch mehr Kinder das erleben, was Katarina Witt beim Hockey-Match auf dem Flur beobachtet hat: „Man sieht die Augen der Kinder leuchten. Für einen Moment können sie ihre Schmerzen vergessen.“
Wenn Sie „Ein Herz für Kinder“ unterstützen möchten, dann spenden Sie an:
Empfänger: BILD hilft e.V. Ein Herz für Kinder
IBAN: DE60 2007 0000 0067 6767 00
BIC: DEUTDEHH
Oder spenden Sie online unter www.ein-herz-fuer-kinder.de oder unter www.paypal.me/einherzfuerkinder
Am 9. Dezember um 20.15 Uhr findet im ZDF wieder die große „Ein Herz für Kinder“-Spendengala statt.