Deutschland kämpft weiter gegen die Hochwasser-Katastrophe im Osten und Süden. Ganze Dörfer werden zwangsevakuiert!
Als die Flut kam, konnten sie nur das Nötigste mitnehmen. Zehntausende kehren jetzt zurück in ihre Wohnungen und Häuser – und stehen zwischen Schlamm und von der Nässe zerstörten Möbeln. DEUTSCHLAMM – mit der Flut kam das Chaos! ► Bei Ronny Köhler (35) in Grimma (Sachsen) stand das Wasser einen Meter hoch. „Kühlschrank, Geschirrspüler, Mikrowelle sind kaputt“, erzählt er. Nur seine 900 Schallplatten konnte der DJ retten. Als Soforthilfe bekommt er wie alle Flutopfer bis zu 2000 Euro – ein Betrag, der in den meisten Fällen nicht reichen wird. Allein Sachsen rechnet mit 2,5 Milliarden Euro hohen Schäden. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer sagt über die Zerstörung: „Es ist unbeschreiblich schlimm! Das übersteigt alle Dimensionen.” Neben den Wasserschäden machen vielen Betroffenen auch die Schlammmassen zu schaffen, die sie aus Wohnungen und Kellern schleppen müssen. IST DIE BRAUNE BRÜHE EIGENTLICH GEFÄHRLICH? Experte Winfried Lücking vom Bund für Umwelt und Naturschutz: „In Bächen und Flüssen befinden sich zwar Schadstoffe wie Quecksilber. Die sind aber durch die enorme Wassermenge, also auch im Schlamm stark verdünnt, so dass sie kaum mehr gefährlich sind.“ ★★★ Während das Hochwasser in Thüringen und der Region Passau (Bayern) zurückging, kämpfen vor allem Sachsen und Sachsen-Anhalt weiter mit der Flut. Besonders dramatisch ist es in Halle, wo ein aufgeweichter Deich weiter zu brechen droht. Ein Stadtteil mit 30000 Bewohnern würde dann geflutet werden. ► Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei einem Besuch in BItterfeld den Betroffenen erneut ihre Unterstützung zugesagt – auch finanziell. Man müsse die „Analyse der Gesamtschäden” abwarten. „Dann wird man da natürlich weiter helfen. Wir werden das Unsrige tun.” ► Etwa 40 Kilometer nördlich kam es zum Drama: In der Kleinstadt Barby brach ein freiwilliger Helfer (63) beim Befüllen von Sandsäcken tot zusammen. In Günzburg (Bayern) ertrank eine Frau (67) im Hochwasser der Donau. Das Jahrhundert-Hochwasser kommt Deutschland teuer zu stehen – Sachsen-Anhalt kann die Kosten, die die Flut hinterlässt, nicht aufbringen! Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, im ZDF-„Morgenmagazin“: „Große Landstriche sind unter Wasser, die Landwirtschaft ist diesmal sehr stark betroffen.“ Haseloff spricht von hohen dreistelligen Millionensummen und dass es in die Milliarden gehen werde. „Das kann kein kleines Bundesland mit einem Gesamthaushalt von 10 Milliarden darstellen.“ Sachsen-Anhalt habe die meisten Deiche in Deutschland, die längsten Flussläufe, so Haseloff. „Alles, was sich in Elbe, Saale, Weiße Elster gesammelt hat, ist durch Sachsen-Anhalt durchgeflossen. Wir hatten Flutpegel, die es seit 1000 Jahren nicht gegeben hat. Da sind wir überfordert, da können wir auch keine Schulden machen, da kommt das Land nie wieder auf die Beine. Wir brauchen jetzt zusätzliches Geld.“Haseloff schlägt vor, dafür Geld aus dem Solidarpakt zu nutzen. „Ein nationaler Fonds ist jetzt notwendig. Wir müssen morgen auf dem Flutgipfel in Berlin mit der Kanzlerin zu einem Ergebnis kommen.“
Das Hochwasser-Drama in Deutschland – es gibt noch keine Entwarnung! Entlang der Elbe werden weitere Dörfer evakuiert.
Angesichts der Flut-Katastrophe ist die Welle der Hilfsbereitschaft riesig! Zeit, Sandsäcke zu schleppen hat Peter Maffay momentan nicht: Er ist auf „Extratour 2013“ und spielte vor dem Völkerschlacht-Denkmal in Leipzig. Helfen möchte er trotzdem! Maffay zu BILD.de: „Meine Crew und ich haben zusammengelegt. Außerdem sollen die Einnahmen des Konzerts in Leipzig dort eingesetzt werden, wo es die von der Flut betroffenen Kinder am nötigsten brauchen.“ Er spendet mindestens 100 000 Euro an die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“. Am Ende des Konzertes teilte er die tolle Nachricht seinen Fans mit. Die Bilder von der Flutkatastrophe bedrücken den Musiker sehr. „Viele der Betroffenen haben denselben Schrecken bereits 2002 erlebt – und jetzt passiert ihnen das noch einmal.“ [pageblock type=“gallery“][/pageblock] Aber Maffay sieht auch die Lichtmomente in dieser schrecklichen Situation: „Ich finde es toll, wie sich zum Beispiel so viele junge Menschen organisieren, um zu helfen. Das ist in ein tolles Zeichen der Solidarität!“ Helfen möchte auch Borussia Dortmund. Wie BILD.de erfuhr, stellt der Champions-League mit seiner Stiftung „leuchte auf“ mindestens 100 000 Euro für die Flutopfer bereit.Der Verein wird Eintrittsgelder aus dem Saison-Eröffnungsspiel am 6. Juli spenden. „Wir freuen uns, wenn wir mit diesem Beitrag ein wenig die Schmerzen lindern und erste Schäden begrenzen können“, sagt Carsten Cramer, Direktor Vertrieb und Marketing beim BVB.
Helfen Sie den Kindern! „Ein Herz für Kinder“ will den Opfern der Flut-Katastrophe helfen. Wenn auch Sie den betroffenen Kindern helfen möchten, spenden Sie bitte an: BILD hilft e.V. – Ein Herz für Kinder Konto: 0676767 BLZ: 200 700 00 Deutsche Bank Hamburg Stichwort: Fluthilfe