Durch die Folgen des Erdbebens 2010 hat sich die Lage in den Slums verschärft. Deshalb musste eine neue Klinik gebaut werden.
Durch die Folgen des verheerenden Erdbebens vom Januar 2010 hat sich die Situation in den Slums weiter verschärft. So auch in Cité Soleil, dem größten Slum von Port-au-Prince.
50 Prozent der Kinder in Haiti sind nicht geimpft und nur 40 Prozent der Bevölkerung hat Zugang zu einer medizinischen Basisversorgung. Schon vor dem Erdbeben ging nach Angaben der WHO fast die Hälfte aller Todesfälle auf HIV/AIDS, Atemwegsinfektionen, Meningitis und infektiöse Durchfallerkrankungen zurück.
Heute leiden durch verunreinigtes Wasser 90 Prozent der Kinder bakteriellen Erkrankungen, die durch die schlechte medizinische Versorgung oftmals tödlich enden.
Die Slums Cité Soleil mit 300 000 Einwohnern und Wharf Jeremy gehören zu den aller ärmsten und am dichtesten besiedelten Gegenden Haitis. Die medizinische Grundversorgung ist katastrophal. Deshalb enstand hier ein Krankenhaus, denn der Bedarf für eine medizinische Grundversorgung der Bevölkerung in Cité Soleil kann nur durch eine Einrichtung gedeckt werden, die ohne lange Anfahrtswege für die Kranken zu erreichen ist.
Mit dem Bau der Klinik wurde bereits zum Ende der Regenzeit 2011 begonnen, um die Fertigstellung und reguläre Inbetriebnahme vor Beginn der nächsten Regenzeit zu ermöglichen.
Es gilt, die häufigsten Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Vitaminmangelzustände, Mangelernährung, Krätze und ihre vielfältigen Folgeerscheinungen zu bekämpfen. Weitere Arbeitsfelder sind die Notfallmedizin und die Durchführung kleiner chirurgischer Eingriffe. Besonders wichtig sind auch Aufklärungsprogramme, mit denen Erkrankungen, die auf mangelnde Hygiene zurückzuführen sind, bekämpft werden sollen.
Seit Fertigstellung des Baus, der von „Ein Herz für Kinder“ großzügig unterstützt wurde, können in der der St. Mary Klinik jährlich rund 36 000 Patienten behandelt werden.