Seit mehr als 12 Jahren reist die pensionierte Allgemeinmedizinerin nach Nepal und hilft den Ärmsten.
Als Dr. Elke Mascher zwölf Jahre alt war, las sie ein Buch von Albert Schweitzer, in dem er den Aufbau einer Krankenstation in Afrika beschrieb. Ab diesem Moment wusste sie, dass sie Ärztin werden und am liebsten in die Entwicklungshilfe will. „Nach dem Abitur und dem Medizinstudium habe ich eine Landarztpraxis übernommen“, erzählt die heute 79-Jährige aus Filderstadt bei Stuttgart. Gearbeitet habe sie dann eigentlich immer. Sonntags. Abends. Sie hatte keine Zeit für Partner, Kinder oder Reisen. Mascher: „Ich war mit meiner Arbeit verheiratet.“
Doch nach der Pensionierung wurde es ruhig. Zu ruhig für die Ärztin. Sie liest von dem kleinen Krankenhaus in den Bergen Nepals, lässt sich mithilfe einer christlichen Mission dorthin entsenden. Ein echtes Abenteuer, erst recht für eine ältere Dame, denn nach dem langen Flug muss sie acht Stunden mit dem Jeep durch den Dschungel fahren. Kein Grund für die Seniorin, zu Hause zu bleiben. „Auf dem Sofa sitzen ist auch anstrengend. Solange ich kann, werde ich den Menschen vor Ort helfen. Es macht mich einfach glücklich“, sagt sie.
Elke Mascher beschreibt die umfassende Armut der Menschen in Chaurjahari, kein sauberes Trinkwasser, keine warme Kleidung. Die 79-Jährige: „Mit den nepalesischen Ärzten habe ich Blinddarmentzündungen und Mageninfekte behandelt, Babys auf die Welt gebracht. Ich liebe die Herzlichkeit der Menschen dort.“
Als sie sah, wie Neugeborene in dreckige Filzdecken gewickelt wurden fuhr sie in den nächsten Markt, kaufte weichen Baumwollstoff und nähte davon Nachthemden für die Babys. Die Kleinen sollten nicht weiter unter Hautreizungen und Infektionen leiden. Sie entwarf ein einfaches Kleidungsset für Neugeborene. „Mit Hilfe von Spenden habe ich es geschafft, dass jedes Neugeborene ein fünfteiliges Kleiderset bekommt, das vor Ort genäht und produziert wird.“ Durchschnittlich drei Monate im Jahr verbringt die zurückhaltende Seniorin in Nepal, leistet Geburtshilfe, behandelt Kinderkrankheiten jeder Art und steht mit praktischen Ratschlägen zur Seite.
Für ihre unermüdliche Arbeit in den Bergen Nepals erhielt Dr. Elke Mascher das Ehrenherz 2018 von „Ein Herz für Kinder“ in der großen ZDF-Gala, überreicht von Johannes B. Kerner. „Jedes Mal, wenn ich einem Kind geholfen habe und es mich anlächelt, bin ich einfach tief glücklich und berührt. Man weiß dann, dafür lohnt es sich zu leben“, erklärt die Preisträgerin in ihrer Dankesrede.
Solange sie gesundheitlich kann, will sie in dem kleinen Krankenhaus helfen. „Weil ich finde, dass auch die Kinder in in Nepal eine Zukunft verdient haben“, sagt die 79-Jährige, die dort liebevoll „Didi“ genannt wird, was in etwa „große Schwester“ bedeutet.
Dr. Elke Maschers Arbeit in Nepal – ein großartiges Engagement einer beeindruckenden Frau, auf die ein altes nepalesisches Sprichwort sehr gut passt, das da lautet: Wem nichts zu schwer ist, dem gelingt alles.
Wir wünschen Ihnen, Frau Dr. Mascher allerbeste Gesundheit und viel Kraft für weitere erfolgreiche Jahre in Nepal.