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Als kleiner Junge trank er Natronlauge

Ärzte retteten Sambas Speiseröhre

13.10.2021

Trotz seines schweren Schicksals hat er immer ein bezauberndes Lächeln!

Samba (12) aus dem Senegal hat vor neun Jahren beim Spielen Natronlauge getrunken. Folge: eine schwere Verätzung seiner Speiseröhre.

Dank der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und bislang 45 Operationen in Deutschland kann der Junge heute ein halbwegs normales Leben führen, kann essen und trinken.

Deutsche Klinik behandelt den Kleinen

„Er gedeiht und ist ein fröhlicher Junge“, sagt sein behandelnder Arzt am Helios Klinikum Berlin-Buch, Dr. Frank Schlesinger. Weil die Speiseröhre durch die Verätzung vernarbte und kaum noch durchlässig war, wurde zunächst versucht sie durch Operationen zu weiten.

Weil das auf Dauer nicht funktionierte, haben die Ärzte einen Teil der Röhre mit einem Stück Darm neu aufgebaut. „Das funktioniert, führt aber trotzdem auch immer wieder zu Problemen“, so Schlesinger. Deshalb ist Samba auch jetzt wieder im Krankenhaus, wurde erneut operiert.

Immer wenn Samba hier im Klinikum ist, trägt er seinen Kittel. „Dr. Samba“ steht darauf. „Den habe ich seitdem ich das erste Mal hier behandelt wurde“, erklärt der 12-Jährige.

Die meiste Zeit des Jahres lebt Samba in seiner Heimat Senegal, bei seiner Mutter und seinen sechs Geschwistern. Zu Untersuchungen und Operationen kommt er nach Berlin, lebt dann bei Cynthia Clottey (57). „Auch während der Regenzeit soll Samba wegen der vielen Erkrankungsrisiken nicht in Afrika sein“, erklärt sie.

<strong>Samba mit Cynthia Clottey, bei der er während seiner Aufenthalte in Deutschland lebt</strong>                                                                                                                         <br><br><br>
Samba mit Cynthia Clottey, bei der er während seiner Aufenthalte in Deutschland lebt

2003 hat Clottey, die als Stewardess häufig in Afrika unterwegs war, angefangen in Deutschland Spenden zu sammeln. Gemeinsam mit einer Freundin hat sie das „Sage Hospital“ errichtet, eine Poliklinik in der Nähe der senegalesischen Hauptstadt Dakar, in der ihr schließlich auch der auf 5,3 Kilo abgemagerte kleine Samba in die Hände fiel.

Sie nahm ihn mit nach Deutschland, kontaktierte „Ein Herz für Kinder“ und rettete ihn somit vor dem Tod. „In seiner Heimat gab es einfach nicht die Behandlungsmöglichkeiten, die er brauchte“, erklärt Oberarzt Schlesinger.

Ein Leben zwischen zwei Welten

Heute ist Samba ein Pendler zwischen zwei Welten. Auto, iPad, Restaurants in Deutschland, Lehmhütte und Wasser aus dem Brunnen im Senegal.

Für Samba ist das normal.

„Es ist wirklich erstaunlich, wie er den Schalter umlegen kann“, sagt Cynthia Clottey. „Das zeigt uns: Das Wichtigste ist, dass Kinder sich geliebt, angenommen und behütet fühlen, Besitz und Wohlstand sind zweitrangig.“

Jedes Jahr unterstützt „Ein Herz für Kinder“ weltweit Operationen, deren Finanzierung nicht von der Krankenkasse übernommen wird oder – in Entwicklungsländern – die die Familien der Kinder nicht alleine bezahlen können.Von Januar 2021 bis heute wurde 6130 Kindern eine OP ermöglicht, in Deutschland und im Ausland. „Ein Herz für Kinder“ förderte die Eingriffe.

Themen: Erkrankung