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Bayern/Tennessee

Aria fliegt ihrem neuen Herz entgegen

27.06.2018
Aria mit ihrer Mama Sabrina im Flugzeug. Begleitet werden sie von Kinderarzt Matthias Hübner. Die Kleine ist an einen Monitor angeschlossen, mit diesem wird ihre Herzfrequenz ständig überwacht
Foto:Daniel Löb
Aria mit ihrer Mama Sabrina im Flugzeug. Begleitet werden sie von Kinderarzt Matthias Hübner. Die Kleine ist an einen Monitor angeschlossen, mit diesem wird ihre Herzfrequenz ständig überwacht Foto:Daniel Löb

Ohne ein neues Herz würde die kleine Aria aus Bayern sterben. In den USA ist die Transplantation nun kurzfristig möglich

Aufgeregt steht Sabrina am Gate, hält ihre kleine Tochter Aria fest im Arm. Es ist nicht diese leichte Anspannung, die viele vor einem Flug haben. Sabrina ist aufgeregt, weil diese Reise in die USA wohl die einzige Überlebenschance für ihr kleines Mädchen ist. Die Einjährige hat einen angeborenen Herzfehler, durch eine fortschreitende Herzmuskelerkrankung ist ihre linke Herzkammer viel zu groß. Ihr Herz hat nur noch neun Prozent Funktionsfähigkeit – es ist eine Frage der Zeit, bis es komplett aufhört zu schlagen.
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Die kleine Aria (1) hat einen schweren Herzfehler, wird durch eine Sonde zusätzlich ernährt
Foto: Daniel Löb
In Deutschland müsste Aria bis zu zwei Jahre auf ein passendes Spenderherz warten. Zeit, die die Kleine nicht mehr hat. Doch da ihr Papa Amerikaner ist, hat sie auch die US-Staatsbürgerschaft. In den Staaten beträgt die Wartezeit im Schnitt nur drei Wochen. Und so kann Aria kurzfristig ihren neuem Herz entgegenfliegen. Mit Unterstützung der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und weiteren privat gesammelten Spenden konnte der Flug und auch die Nachsorge vor Ort für die kleine Aria nun ermöglicht werden. Rückblick: Am 13. November 2017, als Aria vier Monate alt war, erleidet das Mädchen einen Herzstillstand. „Ich hatte Aria in ihrer Trage“, erinnert sich die Mutter. „Sie hatte schon ein paar Tage nicht mehr so gut getrunken, hatte kalten Schweiß auf der Stirn. Sie verdrehte plötzlich ihre Augen und war weg.“
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James (6) und Jaxon (2) verstehen noch nicht wirklich, wie ernst es um ihre kleine Schwester steht – sie bleiben während der Behandlung in den USA bei ihrer Großmutter in Bayern
Foto: Daniel Löb
Arias Opa, der zum Glück dabei war, reanimiert seine Enkelin geistesgegenwärtig. Aria kommt ins Krankenhaus. Die Ärzte stellen die angeborene Herzschwäche fest. „Der Herzstillstand war im Nachhinein Arias Rettung“, so Sabrina. „Ohne den wäre der Herzfehler wohl unentdeckt geblieben und sie wäre einfach gestorben.“ Nach mehreren Wochen im Krankenhaus durfte Aria wieder nach Hause. Die Angst, dass Arias kleines Herz plötzlich aufhört zu schlagen, ist groß. „Ich lasse sie nie aus den Augen, passe auf, dass sie sich nicht zu sehr aufregt“, so Mama Sabrina. Nun die große Hoffnung: Die Behandlung in den USA! Das Problem: Allein die Behandlung in Memphis (US-Staat Tennessee) kostet mehr als 500 000 Euro, die nach langem Hin und Her die Krankenkasse trägt. Aber auch der Flug, begleitet von einem Kinderkardiologen und einer Schwester kostet etwa 60 000 Euro. Wir wünschen Dir, dass Du ein starkes Herz bekommst, kleine Aria. Und alles gut überstehst.
Themen: Therapie Transplantation