Einmaliges Projekt an der Uniklinik Carl Gustav Carus in Dresden: Eltern von Frühchen bekommen Hilfe für die erste Zeit daheim.
Frühchen sind Hochrisiko-Patienten. Ihr winziger Organismus ist sehr anfällig. Herz und Lunge arbeiten noch nicht richtig. Fast die Hälfte aller Frühgeborenen leidet an lebensbedrohlichen Darmentzündungen. Bei vielen kommt es zu irreparablen Hirnschäden.Auch Finn ist viel zu früh zur Welt gekommen. Mit 900 Gramm fast drei Monate eher als normal. Sein Zuhause ist kein weiches Kinderbett, sondern der Inkubator auf der Intensivstation. Jeden Tag wacht die Mutter bei ihrem kleinen Sohn. „Ich habe ihn als sehr klein empfunden. Winzig. Zerbrechlich. Meine größte Angst war, dass er eine Gehirnblutung bekommt und eine Behinderung als Folgeschaden.
Je früher ein Kind geboren wird, desto größer ist sein Risiko eine bleibende körperliche oder geistige Behinderung zu bekommen. Deshalb brauchen die Eltern dringend Hilfe und professionelle Unterstützung für die erste Zeit daheim. Denn Frühchen bleiben immer Sorgenkinder.
Video: Finn Frühchen
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In Dresden gibt es für die Eltern von Frühchen ein innovatives Konzept für die Betreuung nach dem Krankenhaus. Ein Team von Spezialisten – Ärzte, Krankenschwestern, Medizintechniker – kümmern sich um die Familien in der ersten schwierigen Zeit.Prof. Dr. med. Manfred Gahr, Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden: „Wir wollen mit dem Projekt erreichen, dass die Frühchen, trotz ihrem schlechteren Start gegenüber den anderen Kindern, das Beste erreichen können, was möglich ist.“
Nach langen Monaten des Wartens mit vielen bangen Momenten kann der kleine Finn endlich nach Hause. Das Team von der Frühchen-Station besucht die Familie regelmäßig, beantwortet alle Fragen. Aber vor allem geben sie den Eltern Rückhalt und Sicherheit. Finns Mutter: „Das Frühchen-Projekt ist für mich wichtig, weil ich rund um die Uhr einen Ansprechpartner habe.
„Ein Herz für Kinder“ unterstützte das bisher einmalige Dresdner Frühchen-Projekt im ersten Forschungsjahr 2007. Hilfe, die auch im zweiten und dritten Forschungsjahr 2009/2010 fortgesetzt wird. Damit bekommen auch die Kleinsten in unserem Land eine gute Chance für eine unbeschwerte und glückliche Zukunft.