Am katholischen Gymnasium in Tomsk können emotional traumatisierte Kinder lernen. Die Schule soll nun erweitert werden.
Jedes dritte Kind in Russland wird laut einer Studie Opfer von häuslicher Gewalt. Oftmals wird dies verschwiegen. Doch die traurigen Augen der Kinder sprechen eine andere Sprache.
Einige Kinder sind emotional schwer traumatisiert und nicht in der Lage, sich in größere Gruppen zu integrieren. Andere Kinder fehlen aufgrund ihrer stark geschwächten Gesundheit oft im Unterricht. Sie brauchen viel individuelle Unterstützung, um den versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. Diese Kinder haben keine Chancen, eine vollwertige Schulbildung zu erhalten und ihre persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Es fehlt an geeigneten Einrichtungen und Konzepten für ihre Förderung. Städtische Schulen mit einer Klassenstärke von 30-40 Schülern sind damit überfordert, Privatschulen für die Familien nicht bezahlbar.
Das katholische Gymnasium in Tomsk integriert emotional traumatisierte und gesundheitlich geschädigte Kinder und Jugendliche und ermöglicht ihnen eine gute Schulbildung und eine ganzheitliche, harmonische Persönlichkeitsentwicklung. Die Kinder, die hier lernen haben schwere Verhaltensauffälligkeiten und leiden oftmals an Angstzuständen und den Folgen von Mangelernährungen. Die Schuld liegt bei den Eltern, die Leittragenden sind die Kinder.
An Schule ist in ihrem Zustand nicht zu denken, die Angst regiert ihr Leben. Die Angst vor dem, was ihnen Zuhause passiert ist. Das Vertrauen in die Menschen, welches ihnen durch das Verhalten der Eltern genommen wurde, ist nur schwer wiederzuerlangen.
Ein spezielles Förderprogramm der Schule soll helfen. Kleine Klassen von maximal 15 Schülern, sind der erste Schritt hin zu neuen Lernerfolgen, und einer besseren Zukunftsaussicht.
Doch es gibt viele gebrochene Kinder in Russland, zu viele. Die Schule platzt aus allen Nähten, die momentane Anzahl der Schüler von 102 Kindern, entspricht nicht den gesetzlichen Vorschriften. Sie wird nur geduldet, weil bereits ein Erweiterungsbau geplant ist.
Die Schule kann durch die Erweiterung bis zu 200 Kinder betreuen. Doch damit entstehen hohe Kosten, die die Schule nicht aufbringen kann.
„Ein Herz für Kinder“ unterstütze die Schule bei der Finanzierung des Erweiterungsbaus. Viele Kinder brauchen Hilfe. Alle Kinder verdienen eine Chance auf Bildung und eine gute Zukunft. Die Schule ist ein großer Schritt in diese Richtung.