Die Menschen am Horn von Afrika leiden unter der Dürre. 500 000 Kinder sind dem Tode nahe. Sie brauchen dringend schnelle Hilfe.
Mogadischu (Somalia) –
Noch immer leiden die Menschen am Horn von Afrika unter der schrecklichen Dürre. Allein 500 000 Kinder sind durch ausbleibenden Regen und verdorrte Erntefelder dem Tode nahe. Insgesamt kämpfen elf Millionen Afrikaner ums nackte Überleben. Ihre Lage wird immer aussichtsloser.
Video: Horn von Afrika Somalia Hunger
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Es sind traurige Bilder, die die Welt in den vergangenen Wochen erreichten: Mütter, die mit leerem Blick ihre unterernährten Kinder im Arm halten. Alte und Junge, die vor Hunger aus ihren Dörfern im Süden Somalias in die Hauptstadt Mogadischu fliehen.
Auch in die Nachbarländer flüchten die Menschen aus Angst vor dem Hungerstod.
Im größten Flüchtlingslager der Welt, im kenianischen Dadaab, leben bereits 400 000 Menschen. Täglich werden es mehr.
Am härtesten trifft es die Kinder.
Inzwischen sind 500 000 Jungen und Mädchen akut vom Tode bedroht. Ihre kleinen Körper können sich nicht gegen Hunger und Durst schützen. Sie trocknen schnell aus.
Laut Unicef brauchen bereits heute insgesamt zwei Millionen Kinder Nahrungshilfe.
„Es werden weitere vier oder fünf Monate vergehen, bevor es überhaupt eine Ernte geben kann, wir haben eine Riesenaufgabe vor uns“, sagte Unicef-Direktor Anthony Lake.
In vielen Gegenden sind die Menschen bereits zu schwach oder zu arm, um überhaupt Hilfe zu suchen.
Insgesamt sind fast elf Millionen Afrikaner nach UN-Angaben von der Hungerkatastrophe bedroht. Am schlimmsten betroffen ist Somalia. Aber auch in Äthopien, Kenia, Dschibuti und Uganda leiden die Menschen.
Die Dürre am Horn von Afrika gilt als die schlimmste der vergangenen 60 Jahre.
In Afrika gibt es immer wieder Dürrezeiten, warum trifft der ausbleibende Regen die Bewohner diesmal so hart?
Es seien verschiedene Faktoren zusammengekommen, die die derzeitige Krise ausgelöst hätten, sagte Lake: „Was wir hier erleben ist fast so etwas wie der perfekte Sturm: Der Konflikt in Somalia, die steigenden Benzin- und Lebensmittelpreise, dazu Dürre und ausbleibender Regen.“
Hinzu kommt, dass die extreme Dürre jetzt schon seit zwei Jahren anhält, gleich mehrere Ernten nacheinander ausfielen.
Die Deutsche Hilfsorganisation „Humedica“ hat inzwischen ein Ärzteteam nach Äthiopien geschickt, um den Flüchtlingen vor Ort zu helfen.
Auch „.S.A.R. Germany“ kündigte an, ein Expertenteam nach Dadaab (Kenia) zu schicken. Vier Ärzte und Pfleger sollen eine halbe Tonne Medikamente zu den Flüchtlingen bringen, die derzeit in dem Camp leben.
Diese Unterstützung reicht noch lange nicht aus.
Unicef warnt, dass sich die Lage weiter verschlimmern könnte, wenn nicht schnell mehr Hilfe kommt. Deutschland will jetzt weitere fünf Millionen Euro spenden.