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Township Philippi

Neue Perspektiven für arme Kinder

22.08.2016

Im Township Philippi leben 450 000  Menschen in tiefster Armut – in Bretterbuden ohne Wasserversorgung oder sanitären Anlagen.

Im Township Philippi bei Kapstadt leben 450 000  Menschen in tiefster Armut – in Bretterbuden ohne Wasserversorgung oder sanitären Anlagen. Hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter den Jugendlichen, Gewalt, Kriminalität, Alkohol und Drogen bestimmen den Alltag. Die Rate der AIDS-Infektionen liegt bei 30 Prozent. Im Jahr 1860 wurde das Gebiet mitten im heutigen Township Philippi von deutschen Bauern besiedelt, die Gemüse anbauten. 1948 wurde es unter dem Apartheidsregime als „schwarzes“ Gebiet erklärt, und die Bauern mussten es verlassen. Zurück blieben die Kirche und der Friedhof, die in den 90er Jahren von dem Lutheran Community Trust gekauft wurden, um darauf ein Gemeindezentrum zu errichten. Im Februar 2003 übernahm ein deutscher Pastor das Zentrum und ist seither mit seinem Team bemüht, die Situation der Menschen vor Ort zu verbessern. Auch der Verein „iThemba Labantu – Hoffnung für die Menschen e.V.“ aus München unterstützt das Gemeindezentrum. kg neu bild 419 Das Zentrum bietet neben einem kleinen Hospiz, in dem bis zu 20 Aidskranke betreut werden, eine Vorschul- und Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche. Kinder von 3-18 Jahren werden kontinuierlich von der Vorschule bis zum Ende der Schulzeit begleitet und bei der Berufsberatung und Jobsuche unterstützt. Für die tägliche Verpflegung sorgt die angegliederte Suppenküche. Die Kinder werden mit Lerngruppen und Hausaufgabenbetreuung gefördert und erhalten Angebote in den Bereichen Theater, Tanz und Sport. Auch Kindern, denen ein Schulbesuch auf Grund fehlender Dokumente nicht möglich ist, wird bei der Beschaffung der Unterlagen geholfen. Bis zur Einschulung erhalten sie schulische Vormittagsbetreuung und computerbasierten Englischunterricht. Es gibt eine Ausbildungswerkstatt und Einkommen erzielende Projekte für HIV-Infizierte wie Nähen, Perlen- oder Keramikarbeit. Die wachsende Zahl der betreuten Kinder und Jugendlichen hat das Zentrum an die räumlichen Grenzen gebracht. Deshalb musste es dringend erweitert werden. Auf dem Gelände wurde deshalb der Bau eines Jugendzentrums mit Sport- und Spielplatz geplant, der in einzelnen Abschnitten realisiert wurde. Das Zentrum besteht aus 4 Gebäuden: Youth Aftercare, Bücherei, Kunstwerkstätte und Sportbereich mit Umkleiden und Lager. Die Gesamtkosten waren enorm hoch und konnten nicht allein aus den bestehenden Eigenmitteln aufgebracht werden. Deshalb erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, dem Gemeindezentrum zu helfen. Somit konnten zunächst die Arbeiten für das Gebäude „Youth Aftercare“ für die Nachmittagsbetreuung mit dem Sport- und Spielplatz umgesetzt werden.
Themen: Armut Kinderarmut Kinderschutz