Zwischen Bayern-Sieg am Samstag und den Länderspielen in dieser Woche absolvierte Manuel Neuer (34) einen Herzenstermin. In Bottrop (NRW) eröffnete der Welt-Torhüter sein neues „Manus“-Haus: eine Einrichtung für Kinder aus benachteiligten Familien, in der sie spielen, lernen, Sport machen können – sich einfach wohlfühlen.
„In diesen schwierigen Pandemie-Zeiten ist es noch einmal wichtiger, sich um die Kleinsten zu kümmern, denn sie leiden am meisten“, sagte Neuer.
EIN HERZ FÜR KINDER hat den Bau dank Ihrer Spenden unterstützt – und möchte der Manuel Neuer Kids Foundation auch weiterhin helfen!
„Wann wenn nicht jetzt brauchen benachteiligte Kinder unsere Hilfe? Ich bin dankbar, dass wir das neue „Manus-Haus“ durch die Spenden unserer Leser unterstützen können“, sagt Sarah Majorczyk (37), 1. Vorsitzende von BILD hilft e.V. EIN HERZ FÜR KINDER.
Im Moment dürfen nur zehn Kinder täglich das neue Neuer-Haus besuchen, später sollen es mehr als 60 sein. Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren können nach der Schule für verschiedene Bildungsangebote, regelmäßige Mahlzeiten und sogenannte erlebnispädagogische Aktivitäten vorbeikommen.
Es ist das zweite „Manus“-Haus, das erste steht in Gelsenkirchen, ebenfalls im Herzen des Ruhrgebietes.
„Wir möchten Kindern helfen, ihre Talente zu erkennen und zu entwickeln. Wir hoffen, dass sie den richtigen Weg ins Leben finden, nehmen sie an die Hand und sind für sie da“, erklärt Manuel Neuer.
Das Ziel der Manuel Neuer Kids Foundation? Neuer: „Wir unterstützen sozial benachteiligte Kinder, versuchen sie mitzunehmen, sodass sie nicht abgehängt werden. Wir fördern sie, egal ob sportlich oder musikalisch, helfen ihnen beim Lernen, versuchen ihr Spektrum zu erweitern.“
Manuel Neuer wurde bereits 2017 für sein vielfältiges soziales Engagement mit dem goldenen Herzen der BILD-Hilfsorganisation EIN HERZ FÜR KINDER ausgezeichnet – weil er sich wirklich mit vollem Herzblut einbringt.
„Bei Schalke haben mich immer viele gefragt, ob ich hier oder da etwas unterstützen würde und irgendwann war mir klar: Ich möchte etwas Eigenes machen, etwas wohinter ich voll stehen kann.“
Der Sport kommt in den Manus-Häusern natürlich nicht zu kurz: „Wir haben hier eine eigene Sportwelt für die Kinder, es gibt Fuß- und Basketball, zum Beispiel aber auch Tanzkurse. Teilweise haben Kids richtige Choreographien für mich einstudiert. Da bin ich auch schon mal emotional geworden, wenn ich das gesehen habe.“
Neuer ist selbst im Ruhrpott aufgewachsen, kennt die Armut, die hier viele Familien im Griff hat: „Ich habe als Kind hier Dinge erlebt, die mir aber erst als Erwachsener richtig bewusst wurden. Dass Mitschüler abgehängt wurden, dass sie nie Pausenbrote hatten, immer zu spät dran waren bei der Bücherbestellung, dass sie nicht mit auf Klassenfahrten konnten.“
Neuer weiter: „Irgendwann erfuhr ich, dass jedes vierte Kind hier im Ruhrgebiet aus einer benachteiligten Familie stammt – und da war mir klar, dass ich etwas gegen Kinderarmut und für diese Kids tun möchte.“
Dass auch das zweite Manus-Haus im Ruhrgebiet steht, und nicht, wie ursprünglich geplant, in München, liegt neben der Verbundenheit zur Region an einem weiteren großen Unterstützer: dem Immobilien-Unternehmer Karsten Helmke. Wie EIN HERZ FÜR KINDER unterstützt auch er das neue Manus-Haus – und überzeugte als lokaler Geschäftsmann den Fußballer, in der Region zu bleiben.
Karsten Helmke: „Ich hatte überlegt, eine eigene Stiftung zu gründen, um etwas zurückgeben zu können, aber die Strukturen waren mir zu kompliziert. Dann erfuhr ich von Manuels Engagement und entschied mich, stattdessen ihm zu helfen. Meine Tochter ist Sozialarbeiterin und daher weiß ich, wie wertvoll solche Unterstützung für benachteiligte Kinder ist.“
Gerade in den schwierigen Pandemie-Zeiten brauchen Kinder einen Ort, an dem sie sich austoben, an dem sie sich geborgen fühlen können. Einen Ort, wie das Manus-Haus. Neuer: „Die Situation ist für niemanden leicht zu bewältigen im Moment – aber am wenigsten für die Kinder. Sie brauchen uns und unsere Hilfe.“