Die Kirchengemeinde Niederschönhausen baut mit Unterstützung von „Ein Herz für Kinder“ das Familienzentrum „Haus der Familie“ mit integrierter Kita.
Niederschönhausen gehört zum Bezirk Berlin-Pankow und ist mit mehr als 370 000 Einwohnern der einwohnerreichste Stadtteil der Hauptstadt. Über 25 Prozent Familien mit Kleinkindern leben dort – der Bezirk ist vor allem für jüngere Menschen und Familien attraktiv. Allerdings gibt es mehr zu betreuende Kinder als Betreuungsplätze, so dass der Bedarf groß ist. Die soziale Situation im Stadtteil ist unterschiedlich – neben Familien gibt es auch viele Alleinerziehende, rund 1200 der 13 000 Einwohner haben Migrationshintergrund. Viele sind aus Polen, Ex-Jugoslawien, Russland. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,5 Prozent, 13 Prozent der Kinder unter 15 Jahren leben von Existenzsicherung. Um dem Betreuungsnotstand in Niederschönhausen entgegenzuwirken, plant die Evangelische Gemeinde den Neubau des Familienzentrums „Haus der Familie“ mit integrierter Kindertagesstätte. Das auf dem Baugrundstück bestehende alte nicht mehr genutzte Pfarrhaus der Gemeinde wird abgerissen und der Neubau wieder lückenlos an das Nachbargebäude angeschlossen. Ein Um- und Ausbau des alten Gebäudes kann nicht erfolgen, da die Holzbauteile mit hochgiftigen Holzschutzmitteln aus DDR-Zeiten verseucht sind. Mit dem Neubau soll ein generationsübergreifendes Familienzentrum entstehen, das als Herzstück eine inklusive Kindertagesstätte mit 60 Plätzen integriert. Dabei entstehen vier Gruppen: 2 Kleinkindgruppen für je 12 Kinder und 2 Kita-Gruppen für jeweils 18 Kinder. Die Kita soll auch offen für Kinder und Eltern anderer religiöser und weltanschaulicher Bindungen stehen. Ihre Räume wird die Kita im zweigeschossigen Gebäude im Eerdgeschoss und ersten Obergeschoss haben. Im Dachgeschoss wird sie den Mehrzweckraum des Familienzentrums mitnutzen. Mit Beratung und Angeboten sollen Familien in dem Haus in ihrer Entwicklung gefördert und unterstützt werden. Das Gebäude soll barrierefrei auch körperbehinderten Kindern und ihren Eltern zugänglich sein. Draußen steht den Kindern eine große Außenspielfläche zur Verfügung, diese soll naturnah gestaltet werden. Das Projekt ist nahezu finanziert – für den Kita-Bereich jedoch noch Geld. „Ein Herz für Kinder“ erklärte sich bereit, die Finanzierungslücke von 150 000 Euro zu schließen, sodass nun die Bauarbeiten beginnen können.