Pro Tag werden in Deutschland 48 Kinder Opfer sexueller Gewalt. Die psychischen und körperlichen Schäden, die der Missbrauch bei Kindern hinterlässt, vergehen meist ein Leben lang nicht.
Und es gibt Kinder, die so schwere Misshandlungen erlebt haben, dass sie, wenn sie aus ihren Familien genommen werden, anschließend durch alle Raster des Pflegesystems fallen. Aufgrund ihrer schweren Traumatisierungen zeigen sie hochaggressives, zerstörerisches oder selbstverletzendes Verhalten, welches Pflegefamilien und Jugendeinrichtungen komplett überfordert.
Kinder, für die es bisher keinen Platz gab
Solche Kinder, mit denen niemand umzugehen weiß, finden in den wenigen Einrichtungen der Mattisburgen ein Zuhause auf Zeit. Die Kinderschutzhäuser sind speziell auf die Bedürfnisse ihrer Schützlinge ausgelegt. Hier lernen die Kinder ein neues Leben ohne Angst, werden professionell betreut und erhalten auf sie zugeschnittene kindergerechte Therapien. Das Problem: Nach Wochen oder Monaten müssen sie die Einrichtungen wieder verlassen, die Wartelisten für einen Platz sind lang.
Um den Kindern aber weiterhin die Möglichkeit auf eine gute Zukunft zu geben, hat sich Mattisburg-Gründerin Johanna Ruoff nun dazu entschieden, ein Internat am Chiemsee zu gründen, wo die Kinder bis sie 12 Jahre alt sind leben und lernen können und dann soweit sind, dass sie ins Regelschulsystem eingegliedert werden können.
Platz ist für 22 Kinder von 5 bis 12 Jahren . Das Haus vereint eine vollstationäre Jugendhilfeeinrichtung mit einer Ersatzschule, die dem bayrischen Lehrplan folgt. In der Einrichtung können die Kinder ihr Schicksal und ihre Familiengeschichte verarbeiten.
BILD hilft e.V. unterstützt das Therapeutisches Internat Mattisburg Sternstunden am Chiemsee bei den Umbau- und Sanierungsarbeiten: Neue Decken und Böden, ein neues Heizsystem, Malerarbeiten, Errichtung von Treppenhäusern, Holzverkleidungen, Fliesen- und Bodenbelege – das Gebäude wird von Grund auf renoviert, damit die Kinder sich wie Zuhause fühlen können.