„Ein Herz für Kinder" holte Serranur aus der Türkei zurück, damit sie in Tübingen behandelt werden konnte. Sie hatte Leukämie.
Geschwächt liegt die kleine Serranur (2) auf der Krankentrage im Flugzeug. An den Füßen ihre Hundeschühchen, an der Seite die Hand von Mama Senay (31). Das Mädchen hat Leukämie, wäre fast gestorben – weil ein Arzt Mumps statt Krebs diagnostizierte. Die BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ holte Serranur aus der Türkei. Jetzt kämpft sie in der Uniklinik Tübingen (Baden-Württemberg) um ihr Leben.Es ist etwa fünf Wochen her, dass die Mutter aus Lichtenstein mit ihrer Tochter zum Arzt ging: „Sie aß kaum, trank nur Saft.“ Der Arzt sagte, das seien „Phasen“ und schickte sie nach Hause. Nach einer Woche ging sie wieder hin, forderte einen Bluttest. „Nicht nötig, Ihr Kind ist fit“, soll er gesagt haben. Die Mutter: „Als dann Tage später ihre Lymphknoten dick wurden, fuhr ich ins Krankenhaus.“ Die Diagnose: Mumps! Das Medikament: Schmerzzäpfchen.
Die Mutter flog guten Gewissens mit Serranur in die Türkei, um ihren Mann auf Dienstreise zu besuchen. Dort ging es ihrer Tochter immer schlechter, sie ging zum Arzt. Die Schock-Diagnose: Leukämie! Krebs!
Das kleine Mädchen war inzwischen so geschwächt, dass ein normaler Flug lebensbedrohend gewesen wäre. „Ein Herz für Kinder“ kam zur Hilfe und schickte einen ADAC-Lear-Jet.Seit Sonntag liegt Serranur in der Uniklinik Tübingen, gestern bekam sie ihre erste Chemotherapie. Die Mutter: „Es geht ihr so weit gut. Sie isst und trinkt – und spürt, dass sie krank ist. Sie ist sehr anhänglich.“