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Manila

Sophia muss sich nicht mehr verstecken

24.04.2019
Ein Pflaster verdeckt die Stelle, an der der Tumor entfernt wurde: Sophia (18) in der Klinik in Manila, in der der Eingriff stattfand
Foto: Veejay Villafranca/Getty Images
Ein Pflaster verdeckt die Stelle, an der der Tumor entfernt wurde: Sophia (18) in der Klinik in Manila, in der der Eingriff stattfand Foto: Veejay Villafranca/Getty Images

In der zweiten Klasse hatte Sophia genug. Sie wollte endlich nicht mehr gehänselt werden von den Jungs, die sie als Monster bezeichneten. Also brach sie die Schule ab, und blieb zu Hause. Wenn die 18-Jährige doch mal rausging, kämmte sie ihre langen braunen Haare so über die linke Gesichtshälfte, dass „es“ verdeckt war. Das Auge, …

In der zweiten Klasse hatte Sophia genug. Sie wollte endlich nicht mehr gehänselt werden von den Jungs, die sie als Monster bezeichneten. Also brach sie die Schule ab, und blieb zu Hause.

Wenn die 18-Jährige doch mal rausging, kämmte sie ihre langen braunen Haare so über die linke Gesichtshälfte, dass „es“ verdeckt war. Das Auge, das aus ihrem Kopf herauswuchs und immer größer und größer wurde, am Ende den Durchmesser eines Baseballs hatte.

Viele Monate vergingen, seitdem Sophia mit der BILD-Hilfsorganisation zum ersten Mal Kontakt hatte. Es dauerte, bis alles organisiert war. Doch jetzt endlich wurde mit Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ die Operation durchgeführt, die Sophias Leben für immer verändern sollte.

„Als ich sieben Monate alt war, begann mein Auge groß zu werden“, erzählt sie. „Meine Mama ging mit mir zum Arzt, aber es gab keine Diagnose.“ Sophia weiter: „Ich konnte mit dem linken Auge nichts sehen, aber es tat nicht weh, deshalb ließen wir es so. Eine Operation konnten sich meine Mutter nicht leisten.“

Die Familie ist arm, Sophia das fünfte von insgesamt acht Kindern. Ihr ältester Bruder ist 29, der jüngste 12. „Mein Papa starb an Nierenversagen, als ich neun Jahre alt war“, erzählt Sophia. Mutter Erlinda (54) arbeitet als Wäscherin.

Jetzt der mehrstündige Eingriff in einer Klinik in der Hauptstadt Manila.

<strong>Ein siebenköpfiges Team operierte die junge Patientin mehrere Stunden lang<br></strong>Foto: Veejay Villafranca/Getty Images
Ein siebenköpfiges Team operierte die junge Patientin mehrere Stunden lang Foto: Veejay Villafranca/Getty Images

Sieben Ärzte operierten das Mädchen. „Es war zum Glück ein gutartiger Tumor“, sagt Dr. Margarita Bondoc (35). „Die Entfernung hinterließ ein Loch, das jetzt mit Haut bedeckt ist. Aber schon in wenigen Wochen wird die Wundheilung abgeschlossen sein, dann kann Sophia sich ein künstliches Auge einsetzen lassen.“

Sophia: „Ich muss jetzt endlich keine Angst mehr haben, ausgelacht zu werden oder dass die Menschen Angst vor mir haben. Ich möchte den Schulabschluss nachholen, als Kosmetikerin arbeiten. Mein Traum ist es, eines Tages einen Schönheitssalon zu eröffnen.“

Themen: Operation Tumor