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St. Lorenz

Neue Isolierung für Schule in Kasachstan

27.04.2012

Der Mittelschulkomplex St. Lorenz musste aufgrund der extremen Temperaturen in Kasachstan dringend isoliert werden.

1996 wurde in Nordkasachstan der Mittelschulkomplex St. Lorenz vom Berliner Geistlichen Lorenz Gawol gegründet, um den Menschen auf dem Land eine Lebensperspektive zu geben. Mit dem Ende der Sowjetunion stürzte Kasachstan in ein für uns unvorstellbares Chaos. Über Nacht hatten alle staatlichen Institutionen ihre Grundlage verloren. Das Geld, das man am Vortag verdient hatte, war am nächsten Morgen nichts mehr Wert.

Für den westlichen Besucher sind die Lebensbedingungen in Korneewka auch heute noch sehr einfach. Die meisten Haushalte haben kein fließend Wasser und entbehren daher moderner Errungenschaften wie Waschmaschine, Geschirrspüler, Dusche oder Wassertoilette. Wie beschwerlich der tägliche Weg zum Brunnenhaus ist, wenn die Temperaturen im Winter bis auf – 40°C fallen und zusätzlich auch Wasser für die Tiere geholt werden muss, lässt sich nur erahnen. Der Durchschnittslohn in Korneewka liegt bei ca. 70- bis 200 Euro im Monat. Eine Familie kann nur überleben, weil sie Selbstversorger ist.

Heute umfasst der Mittelschulkomplex St. Lorenz einen Kindergarten mit Vorbereitungsklasse, Grund-, Mittel- und Oberstufe. Die Schüler können in der 9. Klasse die Mittlere Reife erwerben, die ihnen die Möglichkeit bietet ein Kollege zu besuchen, oder in der 11. Klasse die Hochschulreife (ENT) erwerben, die die Voraussetzung für die Aufnahme an einer Universität ist. Zum Schulkomplex gehört auch ein Internat und ein Lehrerwohnheim. Hier wohnen Schüler und Lehrer aus anderen Orten, da die tägliche Anreise zu weit oder zu kostspielig wäre.

Kasachstan ist das 9. größte Land der Erde und hat rund 16 Millionen Einwohner. Die Wege sind weit, die Straßen auf dem Land meist nicht gut, nur wenige Menschen haben ein Auto. Trotz eines guten Schulabschlusses fehlt häufig eine gute Lebensperspektive, da die Wege zu einem guten Arbeitsplatz weit oder die jährlichen Kosten für einen Studienplatz die Familien auf dem Land vor schier unlösbare finanzielle Probleme stellen.

Seit 2009 ist die Schule offizieller Partner der Deutschen Bundesregierung. Den Schülern öffnen sich so über das Deutsche Sprachdiplom neue Perspektiven. Bildung und Erziehung sind der Schlüssel für eine positive Veränderung der Gesellschaft. Beide Gemeinschaften versuchen einen aktiven Beitrag durch das Schulprojekt zu leisten.

Das das Schulgebäude aufgrund der extremen Temperaturen dringend isoliert werden muss, war die Einrichtung auf Unterstützung angewiesen, die unter anderem auch von „Ein Herz für Kinder“ kam.

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