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Kulmbach

Hilfe für traumatisierte Kinder

31.10.2016

Die Geschwister Gummi Stiftung hilft in Kulmbach mit großzügiger Unterstützung von „Ein Herz für Kinder“ traumatisierten Kindern.

Die Geschwister Gummi Stiftung ist ein renommierter nordbayerischer überregional tätiger Jugendhilfeträger, der mit dem Diakonischen Werk der Dekanate Kulmbach und Thurnau e.V. und der Kita gGmbH den Diakonie Verbund Kulmbach bildet. Einer der Fachbereiche der Stiftung ist Familie und Erziehung, der neben Heimgruppen auch Wohngruppen für Kinder anbietet, bei denen keine Rückführung in die Familie möglich ist und keine Pflegefamilien gefunden werden kann.

Der Aufnahmebedarf für Kinder bis 8 Jahre, die traumatische Erlebnisse wie Vernachlässigung, starke emotionale Deprivation, körperliche oder sexuelle Übergriffe erleiden mussten, ist alarmierend gestiegen. Die Folgestörungen von traumatisierten Kindern in der normalen Heimbetreuung sind sehr komplex und deshalb benötigen sie ein Wohn- und Betreuungskonzept, das mit strukturellen und personellen Rahmenbedingungen auch inhaltlich mit pädagogisch-therapeutischen Angeboten auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist.

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In Kooperation mit der Regierung Oberfranken, dem Jugendamt und der Kinder- und Jugend-Psychiatrie wurde ein spezielles Konzept für diese Kinder erarbeitet, das nur umgesetzt werden kann, wenn die  Räumlichkeiten und dafür ausgebildete Mitarbeiter gegeben sind.

Geplant ist deshalb die Errichtung eines Kinderhauses mit 2 miteinander verbundenen Wohngruppen für jeweils bis zu 6 Kindern und einem Mutter-Kind-Apartment. Hier sollen die Kinder intensiv und individuell betreut und gefördert werden, die Aufenthaltsdauer richtet sich nach der Entwicklung und Bedürfnislage des einzelnen Kindes.

Der Neubau liegt nahe der Stadtmitte, die direkte Erreichbarkeit von Kindertagesstätten, Schulen, Ärzten, Geschäften, einer heilpädagogischen Tagesstätte für „nicht mehr tragbare“ Kinder der Regel-Tagesstätten ist damit gegeben. Auf dem Nachbargrundstück befinden sich die diagnostischen Clearing- und heilpädagogischen Wohngruppen, wo Kinder für 2 Jahre mit dem Ziel der Rückführung betreut werden. Angrenzend befindet sich das Zentrum für Familie und Erziehung mit seinen Fachdiensten und der Verwaltung. Eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugend-Psychiatrie in Bayreuth ist gegeben.

Das Projekt finanziert sich im wesentlichen durch staatliche Zuschüsse. So konnte auch der Großteil der Baukosten gesichert werden. Für die Ausstattung der Außenanlagen fehlte allerdings noch Geld. Hier erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, großzügige Unterstützung zu leisten. Auch in 2016 unterstützte „Ein Herz für Kinder“ die Geschwister Gummi Stiftung. Die meisten der betreuten Kinder besuchen eine sonderpädagogische Schule zur Erziehungshilfe. Sie werden von den Mitarbeitern in die Schule gefahren und mittags abgeholt, da sie noch nicht in der Lage sind den Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meistern. Tatsächlich sieht die Praxis jedoch so aus, dass immer wieder Kinder schon am Vormittag wieder abgeholt werden müssen – wegen Überforderung oder anderen Gründen. Zum Alltag der Kinder gehören zudem neben Arzt- und Therapeutenbsuchen tägliche Freizeitaktivitäten. Die Kinder sind aufgrund ihrer Erfahrungen so schwierig und unberechenbar, dass auch die beiden Gruppen von 6-7 Kindern zur Krisenbewältigung noch einmal aufgeteilt und örtlich getrennt werden müssen. Bislang stand der Einrichtung nur ein Pkw zur Verfügung. Um aber alle Fahrten bewerkstelligen zu können, wurden dringend ein Kleinbuss benötigt. Auch hier erklärte sich „Ein Herz für Kinder“ bereit, sich an den Kosten für einen neuen Bus zu beteiligen. Inzwischen ist das Fahrzeug täglich im Einsatz – der Transport der Kinder kann somit in vollem Umfang gewährleistet werden.
Themen: Jugendzentrum