Direkt zum Inhalt wechseln
Seit über 37 Jahren

Mit einer Puppe und einem Kettcar fing alles an...

Axel Springer hört 1978 von schweren Unfällen mit Kindern - darunter Nicole und Tim -, beschließt zu helfen. So geht es beiden heute.

An einer roten Ampel reißt sich Tim (8) von der Hand seines Vaters los und läuft über die Straße. Ein lila Porsche erfasst ihn, verletzt ihn schwer: Die Hüfte ist ausgekugelt, Sehnen und Muskeln sind gerissen. Nicole (7) will auf die andere Straßenseite, läuft über die Fahrbahn. Ein VW-Bus erwischt das Mädchen, sie krümmt sich mit offenem Trümmerbruch auf der Straße. Es sind Unfälle wie diese, von denen Verleger Axel Springer im Sommer 1978 im Radio hört. Mehr als 1500 Kinder wurden zu dieser Zeit jedes Jahr Verkehrsopfer. Der Verleger entscheidet zu helfen und gründet „Ein Herz für Kinder“. Der Verein stellt Ampeln auf, macht zusammen mit vielen Prominenten auf die Gefahren im Verkehr aufmerksam. Außerdem kümmert sich „Ein Herz für Kinder“ um betroffene Kinder. Kinder wie Tim und Nicole. Tim lag neun Monate im Krankenhaus, wurde sechsmal operiert. Als kleinen Trost bekam er ein Kettcar. Nicole überstand drei OPs, lag zwei Monate in der Klinik, wünschte sich eine Puppe. BILD hat beide Kinder heute, mehr als 30 Jahre nach den Unfällen, besucht. Sie gehörten zu den ersten Kindern, denen die Hilfe von „Ein Herz für Kinder“ zuteil wurde. Nicole wohnt mittlerweile in Eussenheim bei Würzburg, betreibt einen Friseursalon und hat eine 15-jährige Tochter. „Ich habe ihr oft erzählt, wie ich mit der 1,5 Meter großen Puppe über den Klinikflur lief. Sie sang ,Abba‘-Lieder und war mein größter Ansporn, wieder gehen zu lernen.“ Tim, Bürokaufmann und Vater von zwei Kindern, spendet heute selbst regelmäßig für „Ein Herz für Kinder“, sagt: „Für mich war die Hilfe des Vereins damals eine große Aufmunterung. Ich möchte etwas von dieser Hilfe weitergeben.“  
Themen: Verkehrssicherheit