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Bruckfelden

Wiederaufbau des abgebrannten Schülerwohnheims

Das abgebrannte Schülerwohnheim „Adalbert-Stifter-Haus“ für Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen in Bruckfelden wird wiederaufgebaut.

Der Verein Camphill Schulgemeinschaften e.V. ist Träger eines sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit Internat am Bodensee. In den Ortschaften Brachenreuthe, Bruckfelden und Föhrenbühl leben und lernen 210 interne und 40 externe Schüler. Das schulische Angebot reicht von der Frühberatung und -förderung bis zur Berufsschule. Weitere Angebote sind die Verhinderungspflege und Kurzzeitunterbringung sowie Entlastung für Eltern. Es gibt eine Kindertagesstätte mit Kleinkindgruppe und einen Waldorfkindergarten. Die Kinder die dort betreut werden, haben neben einer geistigen Behinderung häufig auch psychiatrische Symptome wie bipolare oder Persönlichkeitsstörungen, Autismus, frühkindliche Schädigungen wie Traumata durch Missbrauch, Vernachlässigung, schwere Verhaltensauffälligkeiten und erhöhte Gewaltbereitschaft in Form von Fremd- und Autoaggressionen. Häufig werden die Kinder von Einrichtung zu Einrichtung geschickt oder das Zusammenleben in der Familie bzw. Pflegefamilie ist durch die Störungen im Sozialverhalten extrem belastet. In den Einrichtungen werden die Kinder individuell gefördert mit dem Ziel, größtmögliche Selbstständigkeit zu erlangen. Neben Jugendämtern, Eltern und anderen Einrichtungen sind es auch Psychiatrien, die nach dieser Art Plätzen der Betreuung suchen. Eines der Häuser, das Adalbert Stifter Haus – in dem Jugendliche in heilpädagogischen psychiatrischen Kleingruppen betreut werden – ist im September 2012 zum großen Teil abgebrannt. Ein Teil der Schüler ist seither in einer benachbarten Einrichtung untergebracht und wartet auf Rückkehr. Jetzt soll auf dem Gelände des alten Gebäudes ein Ersatzneubau entstehen und 16 Heimschülern zeitgemäße und bedarfsgerechte Räume bieten. Vier Wohngruppen von geistig behinderten Schülern mit sogenannten herausfordernden Verhaltensweisen werden dort einziehen. Auch nach den 12 Pflichtschuljahren ist ein Aufenthalt in der Einrichtung noch durch sogenannte Schulverlängerungsjahre möglich. Dies hängt von der Art der Behinderung ab und ob in Zusammenarbeit mit Eltern oder Vormund eine bestmögliche nachfolgende Lebenssituation erreicht werden kann. Im Januar wurde das alte Gebäude abgerissen, im Mai mit dem Bau begonnen. Das Projekt konnte größtenteils finanziert werden, die bestehende Lücke konnte durch die Förderung von „Ein Herz für Kinder“ geschlossen werden, sodass nun alle Vorhaben wie geplant durchgeführt werden können. Im Juni 2016 soll das Haus dann eingeweiht werden.
Themen: psychische Erkrankungen Spielplatz